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Warum private Spitex-Organisationen keine Kostenbombe sind – und wir gesamtgesellschaftlich von ihnen profitieren

23.3.2025

Steigende Krankenkassenprämien, explodierende Gesundheitskosten – Schlagworte, die uns allen bekannt sind. Doch in der Debatte um die Pflege werden private Spitex-Organisationen oft zu Unrecht in den Mittelpunkt dieser Vorwürfe gestellt. Dabei entlasten sie das System, statt es zu belasten.

Grafik von steigenden Kosten

Wer pflegt, trägt – finanziell, emotional und gesellschaftlich. Laut Careum leisten pflegende Angehörige pro Jahr 34-80 Millionen Stunden Arbeit – Arbeit im Wert von 3.5-4 Mia. Franken. Doch immer wieder wird behauptet, dass ihre finanzielle Entschädigung durch private Spitex-Organisationen die Gesundheitskosten und damit die Krankenkassenprämien in die Höhe treibe. Diese Behauptung ist nicht nur falsch, sondern verkennt die langfristigen Einsparpotenziale und den immensen Beitrag, den pflegende Angehörige tagtäglich leisten. 

Wie überblasen die Diskussion um die Kosten der Angehörigenpflege ist, macht bereits eine Zahl deutlich: 100 Millionen Franken kostet die Angehörigenpflege in der Schweiz derzeit pro Jahr. Das sind nicht einmal 0,1 Prozent der 100 Milliarden Kosten, die der Gesundheitssektor laut der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich jährlich verursacht. Selbst wenn die Kosten im Bereich der Angehörigenpflege also explodieren sollten: Im Kontext der gesamten Kosten, die der Gesundheitssektor verursacht, sprechen wir von einem klitzekleinen Betrag. Doch das ist längst nicht alles.

Pflegende Angehörige: Die unterschätzte Kostenbremse

Pflegende Angehörige ermöglichen es ihren Liebsten länger zuhause zu bleiben. Dadurch verzögern sie Eintritte in stationäre Einrichtungen oder verhindern sie sogar ganz. Das spart Kosten und entlastet das Pflegepersonal.

Und das ist dringend nötig:  Denn gemäss Prognosen des schweizerischen Gesundheitsobservatoriums OBSAN wird die Zahl der Pflegebedürftigen in der Schweiz bis 2040 um 69% steigen. Das Observatorium hält fest: Ohne Ausbau von Betreuungsangeboten zuhause wären 921 neue Pflegeheime nötig, die jährlich 6.4 Milliarden Franken kosten und zusätzliche Milliarden an Investitionen erfordern würden. Weiter geht PWC davon aus, dass uns in der Schweiz bis 2040 40'000 Spezialist*innen in Gesundheitsberufen fehlen werden: Auch weil der Fachkräftemangel sich zu verstärken droht, ist bezahlte Angehörigenpflege also unerlässlich. 

Die finanzielle Entschädigung der Angehörigenpflege durch private Spitex-Organisationen ist aus gesamtgesellschaftlicher Sicht ist keine Belastung, sondern eine gezielte Investition. Sie stärkt die häusliche Pflege, die nachweislich günstiger ist als stationäre Pflege.

Folgekosten vermeiden

Pflegende Angehörige, die allein gelassen werden, tragen ein hohes Risiko für Überlastung. Dies führt oft dazu, dass sie selbst erkranken und das System weiter belasten. Private Spitex-Organisationen wie Arana Care bieten durch Care Management und gezielte Entlastung eine Lösung, die präventiv wirkt und langfristig Kosten spart. Auch dafür gibt es Zahlen: Eine Studie der Paul Schiller Stiftung zeigt das 78 Prozent der befragten Angehörigen, die von Entlastungsdiensten profitieren, von einer verbesserten mentalen Gesundheit berichten und 75 Prozent von einem erfüllteren Leben. Pflegende Angehörige, die von Spitexen ganzheitlich begleitet werden, bleiben also länger gesund. Aus diesem Grund setzt sich Arana Care aktiv für Initiativen ein, die ambulante Pflegeorganisationen dazu verpflichten, das Wohl sowohl der angestellten Angehörigen als auch der Pflegeempfänger*innen umfassender zu fördern, als es derzeit gesetzlich vorgeschrieben ist.

Fazit

Private Spitex-Organisationen sind keine Kostentreiber. Sie stehen für eine zukunftsorientierte Pflege, die sowohl die Bedürfnisse der Menschen als auch die finanziellen Herausforderungen unseres Systems berücksichtigt. Wir steuern als Gesellschaft längst auf eine Versorgungslücke im Gesundheitssystem zu. Ohne die bis zu 600'000 pflegenden Angehörigen, die dort einspringen, wo Institutionen an Grenzen stossen, wäre unser Gesundheitssektor nicht länger tragbar. Es wird höchste Zeit, dass wir ihnen nun die notwendige Anerkennung zukommen lassen – nicht nur ideell, sondern auch finanziell. Nur so lässt sich ein stabiles Gesundheitssystem, in dem Grundpflege garantiert ist, auch zukünftig aufrechterhalten. 
 

Lohn & Unterstützung für die Pflege Ihrer Angehörigen.
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